Organtransplantation: Toleranz – Intoleranz
Toleranz ist ein beliebtes Schlagwort unserer Tage, das gilt auch für die Organtransplantation. Tausende haben es sich auf ihre Fahnen geschrieben, die Politik fordert dazu auf. Wer möchte schon als intolerant gelten? Das ist wohl das Schlimmste, was einem passieren kann.
Eine Definition des Begriffs schadet deshalb nicht: Toleranz kommt von einem lateinischen Verb, das „ertragen“, „durchstehen“, „aushalten“ und „zulassen“ bedeutet. „Toleranz […] bezeichnet allgemein das Dulden oder Respektieren von Überzeugungen, Handlungen oder Praktiken, die einerseits als falsch und normabweichend angesehen werden, andererseits aber nicht vollkommen abgelehnt und nicht eingeschränkt werden.“ [Quelle: Wikipedia]
Toleranz oder Intoleranz
Jetzt kommt´s. Toleranz hört da auf, wo Intoleranz anfängt, basta! Das sieht beim Thema Organspende ungefähr so aus: Wer seine Organe nicht hergeben will, ist intolerant gegenüber denen, die Organe benötigen. So etwas kann nicht geduldet werden. Deshalb muss sich der Einzelne mehrfach erklären, warum er das nicht will. Ich muss erklären, warum ich in Ruhe sterben möchte. Ich muss erklären, warum ich dem Schwerkranken meine Organe nicht geben möchte. Ich muss erklären, warum…. Warum eigentlich? Warum muss nicht diejenige Person, die unbedingt Organe hergeben will, sich erklären?
Das heißt also, man muss die Meinung der Menschen akzeptieren, die für die Hergabe ihrer Organe sind! Die Meinung der Menschen, die das nicht möchten, muss man ablehnen! Ist das die Logik der neuen Toleranz?
Tolerante Gesellschaft?
Wohin entwickelt sich nur die Gesellschaft? Jeder hat für seine Überzeugung eine Grundlage. Die, die für die Hergabe der Organe sind, berufen sich auf so genannte wissenschaftliche Untersuchungen, auf Aussagen, was die Gesellschaft allgemein für richtig hält, auf die Bundesärztekammer usw. Die, die dagegen sind, berufen sich auf die Unversehrtheit ihres Körpers, das Recht auf einen ungestörten Sterbeprozess und darauf, dass sie nicht bevormundet werden wollen.
Alles reduziert sich auf die Frage, was mein eigener Maßstab ist. Warum soll jeder intolerant sein, der nicht das zum Maßstab nimmt, was Politik, Ärzte, Meinungsmacher meinen, als normal ansehen?
Wie kann die Politik den anders denkenden Menschen nur so intolerant gegenüber sein, die eine andere Meinung haben? Die sich auf das Grundgesetz berufen, auf das Recht der Unversehrtheit des eigenen Körpers?
Toleranz bedeutet, dass ich jemanden toleriere, dessen andere Meinung ich akzeptiere. Dass ich die Person nicht beleidige, beschimpfe, ausgrenze, übervorteile usw. Das muss ja nicht bedeuten, dass ich es gut finde, was der andere meint. Wenn jemand z.B. Alkohol so stark konsumiert und sich deshalb selber Schaden zufügt, dann ist dies seine eigene Sache. Gut finden muss ich das nicht. Dennoch kann ich diesem Menschen mit Respekt und Nächstenliebe begegnen.
Ganz im Sinne der Caritas
Ziele der Caritas
Jeder Mensch ist einmalig als Person und besitzt eine ihm von Gott gegebene unverfügbare Würde.
Daraus ergibt sich die Verpflichtung, menschliches Leben von Anfang bis Ende, von der Empfängnis bis zum Tod, zu achten, zu schützen und, wo Not ist, helfend zu begleiten.
Vornehmstes und ureigenstes Ziel aller Caritas-Arbeit ist es, Menschen, insbesondere benachteiligte und schwache, vor Ausnutzung, vor Ausgrenzung und zugleich vor Vereinnahmung zu schützen und ihre Selbsthilfekräfte anzuregen.
Quelle: Caritas
Opfern und vereinnahmen lassen muss sich niemand.
Organtransplantation: Papst spendet nicht
Lange Zeit galt Benedikt XVI. als der bekannteste Besitzer eines gültigen Organspendeausweises. 2011 erklärte sein Privatsekretär >>> Georg Gänswein, dass das Dokument mit der Papstwahl von Kurienkardinal Joseph Ratzinger 2005 aber von selbst hinfällig geworden sei.
Warum denn? Wer überzeugter Vertreter der Organspende ist, kann doch als Papst auch seine Organe hergeben. Oder ist der „Heilige Vater“ etwas besonderes?
Der polnische Erzbischof Zygmunt Zimowski sagte u.a. der italienischen Zeitung „La Repubblica“: „die Leiche des Papstes müsse intakt bleiben, da sie der gesamten Kirche gehöre. Man müsse dies auch im Zusammenhang mit einer möglichen künftigen Verehrung sehen, erklärte Zimowski. Wobei er sich auf eine etwaige Heiligsprechung bezog.“ Quelle: DerWesten, 4.2.2011
Sind wir als Menschen doch mehr als nur Gehirn?
Hier gibt es noch weitere anregende Artikel
z.B. unter Katholische Nachrichten zur Organtransplantation:
>>> „Die ‚doppelte Widerspruchslösung‘ ist ein dreifacher Betrug“
Unser Anliegen
Das überaus aktuelle Thema der Organtransplantation ist in aller Munde. So möchte die Bundesregierung, dass sich die Bürger mit diesem Thema auseinandersetzen, denn in Deutschland besteht seit vielen Jahren ein Mangel an Spenderorganen. Von bedürftigen Personen bekommt lediglich jeder dritte Kranke ein Organ. Aus diesem Grund wird nun von politischer Seite eine Widerspruchslösung bzw. eine verpflichtende Entscheidungslösung propagiert. Erkennbar ist, dass Bundesgesundheitsminister Spahn und einige andere Parlamentarier merklich enttäuscht darüber sind, dass sich die Bürger immer noch nicht so entscheiden, wie sie nach ihrer Meinung sich entscheiden sollen. Statt diese Haltung der Menschen, die sonst gern auch als „mündige Bürger“ bezeichnet werden, zu akzeptieren, heißt hier die Lösung: Wir nehmen uns eben die Organe – auch ohne Zustimmung- Pech wer nicht widersprochen hat! Und das bereits ab dem 16. Lebensjahr.
Wir möchten mit den nachfolgenden Videos einen Beitrag zur Aufklärung leisten. Es steht nicht in der Macht des Einzelnen, das Verhalten anderer Menschen zu ändern. Auch darf es niemals bei diesem hochsensiblen Thema einen gesellschaftlichen Zwang zur Organspende geben. Jeder kann und darf seine eigene Einstellung überdenken und ändern. Jeder entscheidet für sich, in welche Richtung er geht, denn diese Freiheit ist sein höchstes Gut. Diese Freiheit in Respekt zu anderen Meinungen, dürfen wir uns nicht nehmen lassen. Das wäre aus unserer Sicht weder christlich noch demokratisch sondern intolerant.
Kernfragen zur Organtransplantation
Bei der Organtransplantation stellen sich für die Menschen jedoch auch zahlreiche grundsätzliche Fragen:
- Ist der Hirntod der Tod des Menschen?
- Kann ich im Zustand des Hirntodes noch etwas im übergeordneten Sinne spüren?
- In welcher Beziehung steht mein (immaterielles) Bewusstsein zu meinem Körper? Kommt es zu Veränderungen in der Persönlichkeit, wenn Menschen ein fremdes Organ erhalten?
Diese und weitere Fragen werden in dem Webinar aufgegriffen. Schaue dir deshalb die YouTube Videos von Andreas Schurig an und bilde dir deine eigene Meinung.
Interview mit Andreas
Webinar: Organtransplantation: systemisch – medizinisch – spirituell
Am 09.04.2019 veröffentlicht
Lizenz: Freie Nutzung unter Namensnennung des Urhebers, keine Veränderung des Werkes erlaubt
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