Die Zukunftsregion Digitale Gesundheit Berlin-Brandenburg (ZDG) ist eine bis Ende 2022 Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Digitale Versorgungsangebote im Pflegealltag wurden mit verschiedenen Teilprojekten getestet. So soll die Einbindung digitaler Innovationen in die Gesundheitsversorgung unterstützend tätig sein und es soll der Mehrwert der App erfahrbar und sichtbar gemacht werden. Die ZDG hat unter anderem den Schwerpunkt auf der Testung von digitalen Versorgungsangeboten (DiVA).

In diesem Beitrag werden lediglich Auszüge der Auswertung der wissenschaftlichen Begleitung der DiVA Testung von zwei digitalen Versorgungsnageboten im Pflegealltag, durch Prognos – mit freundlicher Genehmigung von Prognos – wiedergegeben.

Die ZDG konnte für die Testung von zwei Apps im Bereich der Pflege insgesamt 208 Teilnehmende aus ganz Deutschland gewinnen. Zu den Testern gehörten pflegende An- und Zugehörige sowie Menschen mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf.

Über Hinweise in den sozialen Medien wurden die meisten Teilnehmenden auf die ZDG-Testung aufmerksam. Rekrutiert wurden die Teilnehmenden aber auch über die Webseiten der ZDG und des BMG sowie das private Umfeld der Teilnehmenden und Selbsthilfegruppen.

Um Erfolgsfaktoren für die Implementierung und Akzeptanz Digitaler Versorgungsangebote (DiVAs) im Pflegealltag in der Anwendung zu identifizieren, waren folgend Fragestellungen handlungsleitend:

  • Wie wird die Umsetzung gestaltet und welche Akzeptanz erfahren die ZDG-DiVAs?
  • Wie hat sich die Organisation des Pflegealltagsdurch den Einsatz der ZDG-DiVAs verändert?
  • Wie kann die nachhaltige Integration digitaler Anwendungen in die (informelle) Versorgungbesser gelingen? (Prognos 2022)

 

Ergebnisse aus Befragungen und Fachgesprächen zu den getesteten Apps zu digitalen Versorgungsangeboten im Pflegealltag

Eine durchaus interessante Studie die aufzeigt, dass digitale Lösungen für pflegende An- und Zugehörige ein deutliches Interesse besteht, sie aber zu wenig über digitale Angebote informiert sind. Der Einsatz von Apps wurde direkt ab Beginn und bei der anfänglichen Organisation des Pflegealltags als besonders sinnvoll bewertet. Die Tester.innen fanden die Beratung zum Einsatz von Apps und die Kostenerstattung von Apps durch die Krankenversicherung, als besonders wichtig. Es wurde auch angeregt, dass mit Beantragung der ersten Pflegeleistung grundsätzlich ein niedrigschwelliges Informationsangebot zu digitalen Unterstützungsmöglichkeiten durch die Pflegekassen vorgesehen werden sollte.

 

Fazit

Die Einrichtung eines Verzeichnisses mit digitalen Versorgungsangeboten im Pflegealltag oder auch digitaler Pflegeanwendung (DiPA) auf den Seiten des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und die Übernahme der Kosten durch die Soziale Pflegeversicherung, hat der Gesetzgeber ja bereits auf den Weg gebracht. Nun müssen die Anbieter von DiPAs den pflegerischen Nutzen nachweisen. Das wird eine große Hürde sein, denn hierfür bedarf es auch einer Studienlage, die den pflegerischen Nutzen nachweist. Sonst zahlt die Pflegekasse diese Apps nicht. Das wurde in dieser Prognos Untersuchung nicht dargestellt.

Ob eine Kalenderfunktion einen pflegerischen Nutzen hat, um Termine besser zu koordinieren? Es scheinen andere Anwendungen von pflegenden An- und Zugehörigen bevorzugt zu werden.Es lohnt sich auf jeden Fall den Testungsbericht zu lesen. Der Link angegeben.

 

Quelle: Prognos AG: Testung digitaler Versorgungsangebote im Pflegealltag, Organisation informeller Versorgung, 30.11.2022, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Z/ZDG/DiVA3_Testungsbericht.pdf, abgerufen am 20.1.23