MoCAB ist eine assistive App die pflegende Zu- und Angehöriger mobil auf dem Smartphone unterstützt.

In einem Verbundprojekt „Mobile Care Backup“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, ist die Smartphone-basierte App „MoCaB“ im engen Austausch mit pflegenden Angehörigen entwickelt worden. Sie stellt individualisierte, algorithmusbasierte Informationen bereit und kann pflegende Zu- und Angehörige im Alltag begleiten und unterstützen. 

Das vorteilhafte ist, dass die App u.a. helfen soll die Tagesstruktur der Pflege zu organisieren. Situationsbezogen wird auch pflegerisches Wissen mittels App bereitgestellt, das ist sinnvoll, denn dann kann man direkt aktuelle Informationen auch situationsbedingt abfragen. Ebenso gibt es Angebote zur Resilienz: wie kann die Stärkung der eigenen körperlichen und seelischen Gesundheit erfolgen – das wird in der App auf dem Smartphone angezeigt.

Die Interventionen des MoCaB-Systems erfolgen durch fünf zentrale Dienste, die den/die pflegenden Zu- und Angehörige(n) unterstützen:
1)    Bereitstellung von Fachwissen in konkreten Pflegesituationen durch webbasierte, multimediale Wissensressourcen
2)    Digitales Pflegetagebuch zur Dokumentation eigener Pflegetätigkeiten
3)    Einsatz von MTI-Technologien
4)    Austauschplattform mit anderen pflegenden Angehörigen
5)    Unterstützung durch professionell Pflegende und Technik

Zum Ende des Forschungsprojektes das von 2016 – 2019 lief, wurde eine Testung von MoCaB im häuslichen Setting durch pflegende Angehörige durchgeführt. Das Ziel dabei war herauszufinden, wie die Testpersonen die Funktionen der App bewerten und inwiefern die App Unterstützung in der Pflege auch tatsächlich liefert.

 

Das Ergebnis der MoCaB Testung

Durchweg wurden die vermittelten Informationen positiv und als hilfreich von den Testpersonen beschrieben. Informationen sowie bereitgestellte Übungen für pflegende Zu- und Angehörige wurden grundsätzlich als hilfreich eingeschätzt. Letztendlich hängt die Verwendung vom individuellen Nutzungsstil ab. Die Art und Weise, wie die Testpersonen die App nutzten, entsprachen nicht jederzeit den erwarteten Verhaltensweisen, wie sich das Projektteam wohl gewünscht hatte. Dies wiederum zeigt die Wichtigkeit der Evaluation von Gesundheitsapps.

Die Unterstützung von MoCaB kann durch drei Dimensionen beschrieben werden:

  1. Erweiterung pflegerelevanten Wissens,
  2. Anregung zur Selbstreflexion und
  3. Verhalten gegenüber den Pflegebedürftigen.

Quelle: mocab-projekte und Artikel: Unterstützung pflegender Angehöriger durch eine mobile, asssistve App. Eine qualitative Analyse der Perspektive von Nutzerinnen und Nutzern der App MoCaB. Klawunn et all., Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 20. August 2021