Die Sommerhitze kann ganz schön belastend sein. Besonders hitzeanfällig sind ältere Personen mit akuten oder chronischen Erkrankungen. Das sind z. B. Menschen mit Bluthochdruck, chronische Nierenerkrankungen, Lungenerkrankungen, Diabetes oder auch adipöse Menschen. Aber auch Menschen mit dementieller Veränderung, immobile Menschen, dazu zählen auch Säuglinge, leiden oftmals unter der Hitze. Je länger eine Hitzewelle anhält, desto wahrscheinlicher sind hitzebedingte Gesundheitsprobleme.

Pflegende Angehörige oder auch Betreuungsassistenten können auf so einige Sachen achten, damit sich die pflegebedürftige Person wohler fühlt.

 

Sommerhitze: Alltags-Tipps

Sommerhitze, wie sieht das Wetter aus

Wetterdienst APP auf das Smartphone, Tablet installieren oder den Newsletter abonnieren oder so mal ins Internet schauen unter www.dwd.de, das ist der Deutsche Wetterdienst. Dieser muss im Rahmen seines gesetzlichen Auftrages die breite Öffentlichkeit und die Einsatzkräfte aus dem Katastrophen-, Bevölkerungsschutz und Umweltschutz mit wichtigen Hinweisen zur aktuellen Warn- und Wettersituation informieren.  Dann gibt es noch die besondere GesundheitsWetter-App des DWD (www.dwd.de/app). Diese kostenpflichtige App, derzeit 0,99 Euro für die Freischaltung, informiert über Warn- und Wettersituation in Bezug auf die aktuellen Gesundheitseinflüsse.

Die Hitzewarnungen beinhaltet

  • Amtliche UV-Warnungen, UV-Index sowie UV-Warnungen für Kinder
  • Amtliche Hitzewarnungen
  • Vorhersage der Gefühlten Temperatur
  • Pollenflugvorhersage und daraus abgeleiteter Gefahrenindex
  • Vorhersage der Wetterfühligkeit für allgemeine Beeinträchtigungen des Befindens, asthmatische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und rheumatische Beschwerden
  • Frei konfigurierbare Warnelemente und Warnstufen
  • Konfigurierbare Alarmierungsfunktion (Push-Benachrichtigungen) für frei wählbare Ortsfavoriten

 

Wohnung kühl halten

Ist es draußen heiß, dann sollte die Wohnung kühl gehalten werden. Das ist möglich, indem Sie z. B. bei der Sommerhitze

  • querlüften: Lüften Sie nur frühmorgens und nachts in den frühen Morgenstunden, Fenster und ggf. Balkontüre oder Haustüre öffnen.
  • ansonsten Türen und Fenster schließen damit die Wärme von draußen nicht nach innen dringt.
  • in einem kühlen Zimmer schlafen: ggf. die Schlaf- und Aufenthaltsbereiche verlegen.
  • ein leichtes Bettlaken als Zudecke nutzen.
  • das wärmende Unterbett austauschen oder entfernen.
  • die Wärmflasche als Kühlflasche einsetzen, das geht auch.
  • abschatten: Fenster, Balkontüre Jalousien herunterlassen oder mit Vorhängen versehen.
  • nicht benötigte wärmeabgebende Geräte abschalten (Fernsehgeräte, Kaffeemaschinen, PC)
  • die Zimmertemperatur und relative Luftfeuchtigkeit messen und im Blick behalten (tagsüber max. 24-28°C und 40-60% relative Feuchte; nachts unter 24°C). Das Thermometer im Schatten legen.
  • den Luftzug verbessern, d.h. einen Ventilator nutzen, dies empfiehlt sich bis zu 35°C.

 

Auto

Halten Sie sich bei Hitze nicht zu lange in parkenden Autos auf. Auch Kinder und pflegebedürftige Personen und Tiere dabei stets im Blick haben.

 

Einkaufen

Achten Sie darauf, dass Sie nicht mit der pflegebedürftigen Person in der heißesten Tageszeit einkaufen gehen. Termine mit der Betreuungskraft, Alltagsbegleitung ggf. ändern. Die heißeste Tageszeit liegt ca. zwischen 11 bis 18 Uhr.

 

Arztbesuche und Arzneimittel

Treten Erschöpfungsgefühle, Blässe/Röte, Kopfschmerzen, Übelkeit, Kurzatmigkeit, Verwirrtheit, Unruhe, Muskelschmerzen, erhöhter Temperatur/Fieber, Infektionen, Verstopfung auf, dann sprechen Sie mit ihrem Hausarzt darüber und Bitten diesen ggf. um einen Hausbesuch.

Klären Sie bei Bedarf auch, wie Arzneimittel jetzt einzunehmen sind. Achten Sie auf die richtige Lagerung der Medikamente, manche dürfen nicht zu warm gelagert werden. Die Wirkung der Medikamente kann sich verändern. Schauen Sie in den Beipackzettel oder fragen Sie den Arzt oder Apotheker, wie die richtige Lagerung erfolgen soll

 

Luftige und helle Kleidung tragen

Wer luftige und leichte Kleidung am Körper trägt, der heizt sich weniger auf. Die Sommerhitze wird erträglicher, der Wind geht unter die Kleidung. Hut oder Kopfbedeckung nicht vergessen. Sonnencreme nutzen und Sonnenbrille aufsetzen.

 

Leichte Nahrung zu sich nehmen und ausreichend Trinken.

Leicht Nahrung lässt sich einfacher verdauen. Dazu empfiehlt sich Wasserreiches und rohes Obst und Gemüse sowie leichte salzhaltige Speisen. Trinken Sie bzw. reichen Sie der pflegebedürftigen Person Leitungswasser, Mineralwasser, gekühlten Kräutertee ohne Zuckerzusatz, Tee mit Minze und Zitrone.

Wichtig: nicht eiskalt trinken!

Für die zu pflegende Person sollte das Getränk stets griffbereit sein. Erinnerungen von pflegenden Angehörigen oder auch Betreuungskräften sind sehr hilfreich damit das Trinken nicht vergessen wird. Aber auch andere elektronische Kommunikationsmittel, wie eine Erinnerung im Smartphone oder Tablet, können helfen.

Für Unterwegs immer was zu Trinken mitnehmen.

 

Warnsignale bei hitzebedingten Gesundheitsproblemen beachten und unverzüglich den Hausarzt oder den hausärztlichen Notfalldienst 116 117 anrufen.

Dazu zählen u.a. lt. Umweltbundesamt:

  • Übelkeit, Wiederholtes, heftiges Erbrechen
  • Gleichgewichtsverlust
  • Plötzliche Verwirrtheit Bewusstseinstrübung
  • Bewusstlosigkeit
  • Sehr hohe – Köpertemperatur (über 39 °C)
  • Krampfanfall
  • Kreislaufschock
  • Heftige Kopfschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • starkes Herzklopfen
  • erhöhter oder erniedrigter Blutdruck
  • Auffälligkeiten, die sie sonst nicht hatten

Weiter Tipps und Anregungen sind in der >>> Broschüre des Umweltbundesamtes zu finden.