Angehörige sind die wichtigsten Kommunikationspartner. Oft sind sie diejenigen, die eine Schwerhörigkeit bei jemandem bemerken und sie oder ihn schließlich überzeugen, sich ärztlich beraten zu lassen. Später können sie auch dabei unterstützen, Hörgeräte einzusetzen oder Nachsorgetermine wahrzunehmen.
Allgemein kann jeder etwas tun, damit schwerhörige oder gehörlose Personen sie besser verstehen.
Tipps bei Schwerhörigkeit:
- Klar und deutlich sprechen. Es ist nicht nötig, zu schreien. Dabei möglichst versuchen, in etwas tieferer Tonlage zu sprechen, Worte klar zu artikulieren und nicht mit vollem Mund zu sprechen.
- Signalisieren, dass häufiges Rückfragen kein Problem ist. Bei Wiederholungen das zuvor Gesagte etwas anders formulieren. Das kann dem Gegenüber das Verständnis zusätzlich erleichtern.
- Darauf achten, dass wenig Hintergrundgeräusche das Gespräch stören: Zum Beispiel Fernseher oder Radio stumm- oder ausschalten ggf. Fenster schließen.
- Dem Gesprächspartner das Gesicht zuwenden.
- Darauf achten, dass das eigene Gesicht beim Reden nicht verdeckt oder verschattet ist.
- Nicht mit vollem Mund oder Kaugummi im Mund sprechen. Oder Nahrung zu sich nehmen und sprechen.
- Das Mundbild sollte gut sichtbar sein, denn oft wird auch von den Lippen abgelesen.
- Durch leichtes Antippen auf die Schulter oder eine Handbewegung kann man die Aufmerksamkeit gewinnen.
- Körpersprache und Mimik sollten bewusst eingesetzt werden. Hörbehinderte Menschen können den Tonfall eines Sprechenden oder dessen Lautstärke nur eingeschränkt oder gar nicht wahrnehmen. Jede zusätzliche Information hilft beim Verstehen und der Einschätzung emotionaler Mitteilungen.
Medikamente können zu Hörverlust, Gleichgewichtsstörungen und/oder Tinnitus führen, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt (Antibiotika, Entwässerungstabletten wie Schleifendiuretika, Bestandteile einer Chemotherapie).
Quellen:
Gesundheitsinformation: Tipps für schwerhörige oder gehörlose Erwachsene, www.gesundheitsinformation.de/tipps-fuer-schwerhoerige-oder-gehoerlose-erwachsene.html, abgerufen 25.6.24
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.: Informationsblatt 21, November 2017, www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/Alz/pdf/factsheets/infoblatt21_gehoerlosigkeit_schwerhoerigkeit.pdf
Deutsches Rotes Kreuz: Arzneimittel können taub machen www.drk-oberhausen-rheinhausen.de/news/arzneimittelkanntaubmachen.html, abgerufen 25.6.2024